Die Signale der K.Bay.Sts.B. wiesen diverse Unterschiede zu den preußischen Formsignalen auf. Die Signalbilder waren (bis auf eine Ausnahme) identisch. Die wichtigsten Unterschiede: Runde Zoresmasten, die durchbrochenen Signalflügel hatten eine geschweifte Spitze, die Blenden waren meist direkt mit dem Signalflügel gekoppelt. Unterschiedliche Bauformen und -größen wurden für die Ein- und Ausfahrsignale genutzt.
Die Signalgeschichte begann in Bayern 1870
mit dem ersten Weichensignal.
1876 gab es das erste Mastsignal (Einfahrsignal), 1881 das erste Ausfahrsignal,
1887 das erste Vorsignal und schließlich 1893 das erst Block- und
Ruhehaltsignal.
Bei Nacht wurde der Fahrbefehl durch ein weißes Licht angezeigt, ein darunter befindliches grünes Licht zeigte Langsamfahrt an - Ruhehalt wurde durch blaues Licht signalisiert - nur das Rot für Halt war identisch mit dem der anderen Bahngesellschaften.
Erst 1920 kam der zweite Signalflügel dazu, ab 1922 wurden die Nachtzeichen an die der übrigen Bahnen angepaßt: Grün für Fahrt und Grün/Signalgelb für Langsamfahrt.
Einfahrsignale
Anfangs standen die Signale in der Mitte der Bahnsteige (Perronsignal). Als man zu getrennten Ein- und Ausfahrsignalen überging, wurden diese unterschiedlich ausgeführt.
Die Einfahrsignale waren in der Regel 8 Meter hoch und hatten Masten mit 192 mm Durchmesser. Bei ungünstigen Sichtverhältnissen wurden 10 Meter hohe Masten verwendet (wie später auch bei zweiflügeligen Signalen). Die Signalflügel waren vom Drehpunkt bis zur Flügelspitze 1,80 Meter lang, der zweite Flügel 1,60 Meter. Eine weitere Besonderheit: Die Ausfahrvorsignale konnten direkt am Mast der Einfahrsignals angebracht werden.
Ausfahrsignale
Die Ausfahrsignale waren deutlich kleiner als die Einfahrsignale. 6 Meter Masthöhe (bei zweiflügeligen 8 Meter) bei einem Durchmesser von 132 mm und Flügel von 1,50 Metern Länge.
Die bayerischen Ausfahrsignale waren die einzigen Formsignale, die mit einem Flügel drei Begriffe darstellen konnten: Hp0, Hp1 und HpRu.
HpRu wurde durch einen senkrecht nach unten
zeigenden Signalflügel (bei Dunkelheit ein blaues Licht) angezeigt und
bedeutete: "Auf dem Gleis ruht der Zugverkehr". Rangierfahrten waren erlaubt,
so daß das Signalbild die Funktion von Haupt- und Gleissperrsignal
in sich vereinigte.
Die Grundstellung war die Ruhehalt-Stellung. Erst wenn ein Zug einfahren
sollte, wurde das Ausfahrsignal auf Halt (Hp0) gestellt, anschließend
konnte das Einfahrsignal auf Fahrt gestellt werden (Hp1 oder
Hp2).
Der 1920 eingeführt zweite Flügel wurde bei den Ruhehaltsignalen hinter dem Mast angebracht, damit er nicht mit dem in Ruhehalt nach unten hängenden Signalflügel verhaken konnte. Aber auch nach 1920 war es durchaus üblich, daß alle Ausfahrgleise mit nur einflügeligen Ruhehaltsignalen ausgestattet waren (z.B Freilassing noch bis ins Jahr 1977).
Auch in Bayern gab es diverse Bauartabweichungen. So z.B. Schmalmasten, Zwergsignale und Signale auf Signalbrücken und Auskegern.
Vorsignale
Das bayerische Vorsignal hatte eine besondere Bauform, die ihm den Spitznamen "Schmetterlings-Signal" einbrachte. Beim Zusammenklappen der zweiteiligen Signalscheibe entstand ein schräg nach oben weisender Signalflügel, der anfangs grün/weiß, ab 1936 rot/weiß ausgeführt war. Die Signalscheibe war von 1887 bis 1922 weiß/grün/weiß, dann gelb mit schwarzem Ring und weißem Rand.
Urprünglich gab es nur ein Signallicht:
Grün für "Halt erwarten" und weiß für "Fahrt
erwarten".
Ab 1922 wurde dann die zweite Signallampe eingeführt mit den Nachtsignalen:
Signalgelb/signalgelb für "Halt erwarten" und grün/grün für
"Fahrt erwarten".
Die Modelle sind für EEP6 bzw. EEP mit PlugIn5 vorgesehen, damit die zusätzlichen Funktionen (wie Ruhehalt) genutzt werden können. Die Hauptsignale stehen 4 Meter vor dem Signalpunkt (oder anders gesagt: die Loks halten 4 Meter vor dem Hauptsignal an).
Ausfahr-(Ruhehalt-)Signale , einflügelig,
6 m Mast
KK1_bay_A6H - Ruhehhaltsignal mit
Vorsignal von 1936
KK1_bay_A6H_1922 - Einfahrsignal mit
Vorsignal von 1922
KK1_bay_A6H_o_Vs - Einfahrsignal ohne
Vorsignal
Einfahrsignale , einflügelig, 8 m
Mast
KK1_bay_E8F - Einfahrsignal mit Vorsignal
von 1936
KK1_bay_E8F_1922 - Einfahrsignal mit
Vorsignal von 1922
KK1_bay_E8F_o_Vs - Einfahrsignal ohne
Vorsignal
Vorsignalsignale von
1922
KK1_bay_*_1922
Vorsignalsignale von
1936
KK1_bay_*(ohne Zusatz)
Weitere Modelle sind in Arbeit. So wird es die Einfahrsignale auch noch mit Ausfahrvorsignal geben. Das ältere Vorsignal mit weiß/grün/weißer Scheibe und nur einer Laterne und natürlich zweiflügelige Signale sollen noch folgen, ggf. auch ein paar Sonderbauformen (Zwergsignal, Schmalmast, ggf. die älteren Gittermasten, usw.).
© Klaus Keuer, 05.04.2009