Ladechablonen
(Lademaß)

Um beladene Waggons auf das Lichtraumprofil zu überprüfen wurden bereits zur Länderbahnzeit sogenannte Ladechablonen angewendet. Bei den Königlich Bayrischen Staatsbahnen wurden diese Ladelehren meist an hölzernen Portalen angebracht. Als dann das internationale Raummaß dazukam, wurden die Ladechablonen meist beweglich (wie Torflügel) ausgeführt. So konnten beide Lichtraumprofile überprüft werden.

Das hölzerne Portal wurde durch 30x30 cm Vierkanthölzer gebildet. Weiter oben verjüngten sich diese Hölzer auf ca. 23x23 cm und wurden mit den damals üblichen Fasen versehen. Der Kopfbalken war oben in Form eines Walmdaches gehobelt und zum Schutz des Holzes mit Blech (Kupfer oder Zink) beschlagen. Die lichte Weite betrug ca. 350 cm, die Höhe anfangs 452 cm, später dann etwa 480 cm.

Ladechablone von 1846


Spitzbogenchablone nach bay. Normalprofil 1 von 1846.
Die (wahrscheinlich aus Holz gezimmerte) Chablone wurde an vier metallenen Beschlägen aufgehängt.

Ladechablone von 1851


Ladechablone nach bay. Normalprofil 1 von 1851.
Diese Eichmaß-Variante wurde durch einzeln abgehängte Holzkugeln erreicht.

Ladechablone von 1861


Ladechablone nach bay. Normalprofil 2 von 1861.
Die Chablone wurde wieder an vier metallenen Beschlägen aufgehängt und bestand aus Flacheisen (Breitseite quer zum Gleis).

Ladechablone von 1867


Ladechablone nach bay. Normalprofil 2 von 1867.
Die Chablone  aus Flacheisen (Breitseite entlang des Gleises) ist seitlich beweglich und in der Mitte wie eine Tür geteilt.
Dieses Lademaß ähnelt in der Bauart bereits dem späteren Verbands-Lademaß.

Ladechablone von 1867


Ladechablone nach internationalem Lichtraumprofil von 1867 .
Die Chablone  aus Flacheisen (Breitseite entlang des Gleises) ist seitlich beweglich geteilt.
Der obere Rundbogen mit Radius 150 cm ist an der Spitze 440 cm von der S.O. entfernt.

Ladechablone von 1870


Ladechablone nach Verbandsprofil 1 & 2 von um 1870.
Die Chablonen  aus Flacheisen (Breitseite entlang des Gleises) sind seitlich beweglich und in der Mitte geteilt.
Die Chablone für Lademaß 1 öffnet nach hinten, die für Lademaß 2 nach vorne.
Der Torbogen besteht aus Doppel-T-Eisen (Ständer) und U-Eisen (Kopf)
mit einer lichten Breite von 370 und einer Höhe von 487,5 cm über S.O.

Die Betonfüße lassen sich in der Höhe verschieben (Doppelklick - funktioniert nur auf einer Seite).
In oberer Stellung für den Einbau mit Gleishöhen zwischen 0.1 und 0.4 und in unterer 0.5 und 0.6 gedacht.

Ladechablone von 1894


Ladechablone nach Verbandsprofil 1 und internationalem Profil, 1894.
Der Torbogen besteht aus U-Eisen (Ständer und Kopf) und ist 480 cm hoch.

Ladechablone von 1894 (Vereinfachte Bauform)


Ladechablone nach Verbandsprofil 1 und internationalem Profil, 1894.
Das kleinere internationale Maß ist wieder an Schanieren aufgehängt.
Das Verbandsmaß wird durch 4 fest verschraubten Blechen realisiert.
Die obere Begrenzung wird durch den U-Querträger gebildet,
die seitliche Begrenzung durch das aufgeklappte internationale Maß.
Der Torbogen besteht aus U-Eisen (Ständer und Kopf).

Ladechablone von 1899


Sehr aufwendige Ladelehre, bei der die Profile 1&2 durch kombinierte Klapp- und Drehmechanik erreicht wurde.
Der Torbogen besteht aus U-Eisen (18 x7 cm, Ständer und Kopf) und ist mehrfach durch Winkeleisen abgestrebt,
zusätzliche Leitern aus U-Profiel ermöglichen das Besteigen.
Das Profil 1 (20 mm Rundprofil) schwenkt per Kettenantrieb und Gegengewicht nach oben,
Profil 2 öffnet wie eine Tür in entgegengesetzter Richtung.
Der jeweils untere Teil wird durch Rechtecke gebildet.

Einfachvariaten


Für untergeordnete Stationen gab es ab 1895 eine einfache Holzkonstruktion.
Das Verbandsmaß  wurde durch 7x6 cm Kantholz und 5x3 cm Latten gebildet.
Die in Beton eingegossenen Ständer bestanden aus 7x3 cm U-Profielen.
Lademaß 1&2 wurde durch verschieben des Holzmaßes erreicht
(mit Kette gesicherter Splint in den Ständern).

Ich habe bewußt auf die Verschiebbarkeit im Modell verzichtet, da das Maß ja nicht wirklich "benutzt" wird.


Noch einfacher ging es teilweise auf kleineren Nebenbahnen zu.
Hier wurden manchmal einfache eiserne Rundbögen verwendet.