Gattung R(w)
(Musterblatt pr II c 10)
(Musterblatt pr II d 5)

                    

R Stuttgart
(Musterblatt A4)
(Musterblatt 777.01.000.00.01)
(Musterblatt 778.01.000.00.01)
(Musterblatt 778.01.000.00.03)

Ursprünglich gehörten die offenen Wagen mit Seitenwänden bis 40.cm Höhe und einsteckbaren Rungen zu den Plattformwagen. Ab 1914 bildeten sie eine eigene Gattung.R.

Rungenwagen

Zwischen 1883/84 und 1890 wurden bei den Preußischen Staatsbahnen nahezu unverändert Wagen nach Musterblatt II.c.10 beschafft.
Diese Wagen mit Lenkachsen (6.000 mm bzw. 6.500 mm Achsstand) hatten eine Ladelänge von 10.120 mm. Die LüP betrug 11.500.mm ohne bzw. 12.200.mm mit Handbremse. Die dreiteiligen Seitenwände und die Stirnwände waren abnehmbar, ebenso die Holzrungen (8 je Seite). Typisch für diese Wagen war die Einzelabstützung der Rungen am Untergestell und das einseitig offene preußische Bremserhaus.

Ab 1890/91 wurden diese Wagen nach Musterblatt II.d.5 ausgeführt. Das Ladegewicht stieg von 10 auf 15 Tonnen. Ab 1896 wurden die Profile an den Bordwänden verstärkt, ab 1905 wurden Preßblechachshalter verwendet.

Ca. 8.000 Wagen dieser Bauart wurden beschafft - etwa die Hälfte gelangte zur DB und wurde als R02 (später Ro.02 - ohne Rungen) bezeichnet. Bis Mitte der 60er Jahre war der Bestand auf 6 Stück geschrumpft. Der letzte Wagen wurde (jetzt als Kklm 430) 1968 ausgemustert.

Ab 1913 wurden Rungenwagen als Verbandsbauart nach Blatt A4 gebaut. Weitgehend baugleich mit den preußischen Wagen (einschließlich gleicher Abmessungen) wurde das (DRG-)Bremserhaus zunächst mittig angeordnet.  1915 wurde es dann um 12.cm nach rechts, ab 1922 um 12.cm nach links versetzt (Änderung der Kupplung und der Druckluftbremse). Von den etwa 35.500 gebauten Wagen kamen fast 6.000 zur DB. Ende der 50er wurden viele Wagen ausgemustert oder zum Umbauprogramm herangezogen, 1969 wurde das letzt Exemplar ausgemustert.

Ab 1927 wurden insgesamt 2.030 Rungenwagen der Austauschbauart nach Blatt 777.01.000.00.01 und 778.01.000.00.01 gebaut. Wiederum weitgehend baugleich mit den Wagen der Verbandsbauart, allerdings nun mit einem einheitlichen Achsstand von 7.000.mm und einer LüP von 12.100.mm bzw 12.800.mm mit Bremserhaus.
Auffälligste Änderungen sind ein geändertes Sprengwerk und die nunmehr 9 Rungen pro Seite.
Ab 1934 folgten weitere 2300 Wagen nach Blatt 778.01.000.00.03. Nun wurden die Wagen geschweißt - auf die Ausrüstung mit Bremserhaus oder -bühne verzichtete man völlig. Die Wagen in geschweißter Ausführung kann man unschwer an einem tiefer reichenden Sprengwerk und den deutlich längeren Federn erkennen.

Ab 1938 wurden dann Wagen der Vorkriegsbauart in vollkommen geschweißter Ausführung beschafft. Der Achsstand wurde auf 8.000.mm vergrößert. Die Seiten- und Stirnwände waren umklappbar und dienten gleichzeitig als Überfahrbleche. Auch das Bühnengeländer war klappbar ausgeführt, und die Handbremse war an einer stabilen Ecksäule montiert.

Von den fast 24.000 gebauten Wagen kamen etwa 5.600 zur DB, der letzte wurde 1994 ausgemustert.

Rs Stuttgart 72.379 ist als Museumswagen erhalten geblieben.

Modelle


Die Modelle gibt es jeweils mit und ohne Rungen, sowie mit Holz beladen.



Stuttgart 516
(nach Blatt II c 10) Fachwerkachshalter - Speichenräder - Stangenpuffer - Wagennummer auf den Rungen
- Baujahr 1883


Stuttgart 2 850
(nach Blatt II d 5 - Zusatnd der 30er) Preßblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- durchgehende Abstützung der Rungen - keine Wagennummern an den Rungen
- Baujahr 1903


München 73 105
(nach Blatt A4) Preßblechachshalter - Vollräder - Stangenpuffer
- durchgehende Abstützung der Rungen - Wagennummern an den Rungen
- Sprengwerk - Baujahr 1921


Stuttgart 27 102
(nach Blatt II d 5) Fachwerkachshalter - Speichenräder - Stangenpuffer
- preußisches Bremserhaus (einseitig offen) - durchgehende Abstützung der Rungen
- keine Wagennummern an den Rungen - Baujahr 1890


Stuttgart 48 907
(nach Blatt II d 5) Fachwerkachshalter - Vollräder - Stangenpuffer
- preußisches Bremserhaus (mit Tür und Fenster) - Wagennummern an den Rungen
- Baujahr 1903

- Baujahr 1903


Stuttgart 11 025
(nach Blatt A4) Pressblechachshalter - Vollräder - Stangenpuffer
- DRG-Bremserhaus (mittig) - keine Wagennummern an den Rungen - Sprengwerk
- Baujahr 1913


Stuttgart 21 002
(nach Blatt A4) Pressblechachshalter - Vollräder - Stangenpuffer
- DRG-Bremserhaus (12 cm rechts) - Wagennummern an den Rungen - Sprengwerk
- Baujahr 1915


Stuttgart 19 218
(nach Blatt A4 - Zusatnd der 30er) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- DRG-Bremserhaus (12 cm links) - keine Wagennummern an den Rungen - Sprengwerk
- Baujahr 1922


Stuttgart 40 492
(nach Blatt A4) Pressblechachshalter - Vollräder - Stangenpuffer
- DRG-Bremserhaus (12 cm links) - keine Wagennummern an den Rungen - Sprengwerk
- Baujahr 1925


Stuttgart 7 428
(nach Blatt A4 - Zusatnd der 40er) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- Bremserbühne (Bremserhaus zurückgebaut) - keine Rungenbeschriftung - Sprengwerk
- Baujahr 1922


Stuttgart 56 105
(nach Blatt 778.01.000.00.01) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- keine Rungenbeschriftung - Sprengwerk
- Baujahr 1927


Stuttgart 91 055
(nach Blatt 777.01.000.00.01) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- DRG-Bremserhaus (12 cm links) - Wagennummern an den Rungen - Sprengwerk
- Baujahr 1927


Stuttgart 52 013
(nach Blatt 778.01.000.00.01) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- Rungenbeschriftung (innen) - Sprengwerk
- Baujahr 1927


Stuttgart 73 105
(nach Blatt 778.01.000.00.03) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- keine Rungenbeschriftung - tieferreichendes Sprengwerk - längere Federn
- Baujahr 1934


Stuttgart 21 579
(nach Blatt 772.01.000.00.01) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- Bremserbühne mit Klappgeländer (im Modell feststehend) - Sprengwerk - Rungentaschen
- Baujahr 1938


Stuttgart 72 379
(nach Blatt 772.01.000.00.02) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- keine Handbremse - Sprengwerk - Rungentaschen
- Baujahr 1938


Stuttgart 61 435
(nach Blatt 772.01.000.00.01) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- Bremserbühne mit Klappgeländer (im Modell feststehend) - verstärktes Sprengwerk
- 20t Ladegewicht - weniger Klappenverstärkungen
- keine Rungenbeschriftung - Rungentaschen
- Baujahr 1938


Stuttgart 84 207
(nach Blatt 772.01.000.00.02) Pressblechachshalter - Vollräder - Hülsenpuffer
- keine Handbremse - verstärktes Sprengwerk - 20t Ladegewicht
- weniger Klappenverstärkungen - keine Rungenbeschriftung - Rungentaschen
- Baujahr 1938



 
Stuttgart *
(nach Blatt 772.01.000.00.01/2) Rungen in Rungentaschen - Seitenwände heruntergeklappt